Ruhrstadt Medien AG meldet Insolvenz an

Probleme mit einer Digitaldruckmaschine werden „als wesentliche Krisenursache bezeichnet“

von Bernhard Niemela

 

Die Ruhrstadt Medien AG in Castrop-Rauxel hat Insolvenzantrag beim Amtsgericht Dortmund gestellt. Frank Denk, Vorstand der Ruhrstadt Medien AG, teilt mit, dass es das Ziel sei, sich im Regelinsolvenzverfahren zu sanieren und neu zu strukturieren. „Eine wesentliche Krisenursache“ sieht Denk in „Problemen“, die es mit einer Digitaldruckmaschine von HP gegeben habe. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Frank Kreuznacht aus der Wirtschaftskanzlei BBORS Kreuznacht Rechtsanwälte (Münster) eingesetzt.

Ruhrstadt Medien ist seit 1989 Anbieter in den Bereichen Druckvorstufenleistungen, Digitaldruck und Veredelung. Das Unternehmen hat sich besonders mit dem Satz und Layout von Schulbüchern und als CtP-Dienstleister am Markt positioniert. Darüber hinaus werden Digitaldruckprodukte wie Poster, Kalender, Bücher, Broschüren, Karten und personalisierte Mailings im Digitaldruck produziert. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 35 Arbeitnehmer. Der Insolvenzantrag habe keine Auswirkungen auf andere Gesellschaften der Unternehmensgruppe.

Neben der Errichtung einer neuen Produktionsstätte in Castrop-Rauxel hat das Unternehmen in eine HP 10000  – eigenen Angaben zufolge mit einem Investitionsvolumen von rd. 1,3 Mio. Euro – investiert. Wie der Insolvenzverwalter mitteilt, seien „im Zusammenhang mit dieser Investition Probleme aufgetreten, die Vorstand Denk als wesentliche Krisenursache bezeichnet. Da eine Lösung mit dem Maschinenlieferanten bislang nicht möglich war, wurde in enger Abstimmung mit den Beratern und wesentlichen Gläubigern der Aktiengesellschaft der Insolvenzantrag gestellt, um mit den rechtlichen Instrumentarien, die das Insolvenzrecht bietet, eine langfristige Restrukturierung und Erhaltung des Geschäftsbetriebes zu erreichen.“ Gegenüber print.de antwortete Heiko Witzke, Pressesprecher von HP für Deutschland, auf den Vorwurf von Ruhrstadt Medien: „Wir bedauern sehr, von der Insolvenz der Ruhrstadt Medien AG zu hören. Seit Jahren arbeiten wir mit dem Unternehmen als Lieferant eng zusammen. Vor zwei Jahren hat sich das Unternehmen entschieden, auf eine größere und leistungsstärkere Digitaldruckmaschine umzusteigen, die von HP termingerecht und funktionsfähig ausgeliefert wurde.“ Die aktuellen Gespräche mit dem Kunden wollte Witzke „öffentlich nicht weiter kommentieren“.

 

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