HOMATHERM: Sanierung in Eigenverwaltung

Berga, 24. Oktober 2016 - Pressemitteilung

 

Die Homatherm GmbH mit Sitz in Berga, einer der führenden Hersteller von Dämmstoffen aus Holz und Zellulose in Europa, will sich in einem Eigenverwaltungsverfahren sanieren. Das Amtsgericht Halle/Saale hat dem Antrag der Geschäftsführung am 24. Oktober 2016 stattgegeben und nach § 270 a InsO die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet. Der Geschäftsbetrieb der Homatherm GmbH läuft uneingeschränkt weiter.

Die Homatherm GmbH produziert seit 1994 in einem neu errichteten Werk in Berga. Das Unternehmen fertigt und vertreibt in ganz Europa insbesondere feste Dämmplatten und flexible Dämmmatten, die durch Einsatz natürlicher Ressourcen den Anforderungen modernen Bauens entsprechen. Homatherm beschäftigt in Berga rd. 100 Mitarbeiter. Weitere ca. 60 Lageristen und Fahrer erbringen Logistik- und Speditionsleistungen für ein Logistikunternehmen, das am Standort in Berga ein Lager unterhält, welches ausschließlich auf die Erfordernisse von Homatherm ausgerichtet ist.

Um das Unternehmen, das insbesondere aufgrund erheblicher Forderungsausfälle gegenüber einem Schwesterunternehmen in Frankreich, welches selbst unmittelbar Insolvenz beantragen wird, in eine Schieflage geraten ist, wieder auf eine stabile wirtschaftliche Grundlage zu stellen, entschied sich die Geschäftsleitung, die Sanierung über ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung durchzuführen. Dies erfolgte in enger Abstimmung mit wesentlichen Gläubigern und dem Insolvenzgericht. Gesellschafterseitig wurden erhebliche Mittel bereitgestellt, um die Restrukturierung zu unterstützen.

Während der Eigenverwaltung verbleibt die Führung des Unternehmens in der Verantwortung der bisherigen Geschäftsleitung mit Andrew Zipser als Geschäftsführer.  Holger Schulze, Vertriebsleiter der Homatherm GmbH, hat bereits mit allen maßgeblichen Kunden Kontakt aufgenommen und wird sich weiterhin intensiv mit der Pflege der Kundenbeziehungen befassen.  Er ist optimistisch, dass die Kunden dem Unternehmen auch während der Restrukturierungsphase treu bleiben und weiterhin ihre Aufträge erteilen.

Unterstützt wird die Geschäftsleitung durch die restrukturierungserfahrenen  Rechtsanwälte Dr. Frank Kreuznacht und Dr. Jens Buchta (BBORS Kreuznacht Rechtsanwälte), die sich bereits seit mehr als 20 Jahren unter anderem als Berater und Insolvenzverwalter mit der Durchführung von Unternehmenssanierungen außerhalb und innerhalb von Insolvenzverfahren befassen.

In den nächsten Monaten werden die erforderlichen Sanierungsmaßnahmen erarbeitet und gemeinsam mit den Gläubigern und dem Sachwalter geprüft und vorbereitet. Als vorläufigen Sachwalter setzte das Amtsgericht Halle/Saale Rechtsanwalt Christian Hanken (Hanken Insolvenzverwaltungen) ein. Rechtsanwalt Hanken verfügt als Sachwalter und Insolvenzverwalter über umfangreiche Sanierungserfahrungen und wird ähnlich wie ein Aufsichtsrat die Interessen der Gläubiger in dem Verfahren wahrnehmen.

Das Unternehmen wird uneingeschränkt fortgeführt. Die Produktion läuft unvermindert. Die Löhne der Mitarbeiter sind bis auf weiteres durch die Insolvenzgeldvorfinanzierung sicher sein. Der Sachwalter Hanken äußerte sich daher zuversichtlich, dass das Unternehmen eine Zukunftsperspektive habe.