Sanierung von Christen & Laudon macht deutliche Fortschritte

Pressemitteilung in dem Eigenverwaltungsverfahren über das Vermögen der Christen & Laudon Kunststoffe-Apparatebau GmbH
Amtsgericht Bitburg, 7 IN 5/17

 

Malbergweich / Staffelstein, Trier, den 16. August 2017:

Die Sanierung des Kunststoff-Apparatebaues Christen & Laudon GmbH innerhalb des Eigenverwaltungsverfahrens hat deutliche Fortschritte gemacht und die für die Wiedererlangung einer rentablen wirtschaftlichen Grundlage maßgebliche Personalkostenreduzierung erfolgreich umgesetzt. Christen & Laudon befindet sich in einer stabilisierten wirtschaftlichen Situation.

Geschäftsleitung, Betriebsrat und die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie Bezirk Saarbrücken (IGBCE) haben sich auf umfangreiche Vereinbarungen zur Anpassung der Personalkosten an die aktuellen Wettbewerbsbedingungen geeinigt. Kernpunkt ist die am 01. August gestartete Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft (BQG), die insgesamt 21 der 128 Arbeitnehmer/innen ein Angebot auf Übernahme unterbreitet hat. Bislang nahmen bereits 16 Arbeitnehmer/innen dieses Angebot an und wechselten von Christen & Laudon in die BQG. In dieser sind deren Löhne- und Gehälter für die Dauer von 6 Monaten durch die finanzielle Unterstützung der Gesellschafterin von Christen & Laudon und der Bundesagentur für Arbeit gesichert. Kündigungen konnten so weitestgehend vermieden werden, betont der Betriebsratsvorsitzende Peter Baumann. 

Neben dem Abbau von Personal konnte auch eine Anpassung des Lohnniveaus an die derzeitige Marktlage von Christen & Laudon über einen Haustarifvertrag sowie eine Betriebsvereinbarung erreicht werden.

Obwohl die Mitarbeiter durchaus einschneidende Veränderungen hinnehmen mussten, um den notwendigen Beitrag zur Wiedererlangung der Rentabilität von Christen & Laudon zu leisten, verliefen die Verhandlungen in einer sehr konstruktiven Atmosphäre, ergänzt Geschäftsführer Klaus Michels.

Damit ist ein wesentlicher Meilenstein des Sanierungskonzeptes, welches die Geschäftsführung zusammen mit den Rechtsanwälten Dr. Kreuznacht und Voß von der Kanzlei BBORS Kreuznacht Rechtsanwälte, Münster, und ihren kaufmännischen Beratungsunternehmen Beckmann Unternehmensentwicklung GmbH, Kamen, und Mentor AG, Trier, entwickelt hat, erfolgreich umgesetzt worden.

Die Christen & Laudon GmbH befindet sich insgesamt derzeit in einer stabilen wirtschaftlichen Lage. Die Auftragseingänge sind weiterhin gut und entsprechen im vollem Umfang der Planung; die Kunden haben trotz des laufenden Eigenverwaltungsverfahrens Vertrauen in die Qualität und Lieferfähigkeit von Christen & Laudon, hebt der für den Vertrieb zuständige Geschäftsführer Hermann Hermes hervor. Auch alle Lieferanten können pünktlich bezahlt werden, ergänzt der Geschäftsführer.

Selbst Großprojekte wie die Herstellung eines Kamins aus GFK (Glasfaserverstärkte Kunststoffe) mit einem Durchmesser von 4 Meter und 60 Meter Länge und einem dazugehörigen Gaseintrittskanal mit 3,6 Meter Durchmesser und 25 Meter Länge für einen langjährigen Kunden aus Belgien konnten realisiert werden. Die Auslieferung mittels eines Schwertransportes vom Werk Christen & Laudon Staffelstein zum Hafen Trier, zur weiteren Verschiffung zum Zielhafen Antwerpen, erfolgte am 02. August 2017 im Rahmen eines Großtransportes. Eine auf Schwer-u. Großtransporte spezialisierte Fachfirma hat erfolgreich Teilsegmente des  Kamins  mit einer Transportlänge von ca. 38 Meter durch das “Nadelöhr“ Bitburg gesteuert und im Hafen Trier verladen.

In enger Abstimmung mit dem vom Amtsgericht Bitburg eingesetzten Sachwalter Prof. Dr. Dr. Thomas B. Schmidt aus Trier und dem Gläubigerausschuss haben die Anwälte von BBORS Kreuznacht und die Mentor AG einen Insolvenzplan entworfen, der in den nächsten Wochen umgesetzt werden soll. Der Plan sieht die zur Verfügungsstellung neuer finanzieller Mittel durch die Gesellschafterin vor, wozu diese grundsätzliche Bereitschaft signalisiert hat. Weiter werden umfangreiche organisatorische Änderungen in den betrieblichen Abläufen sowie eine Neustrukturierung der Verbindlichkeiten angestrebt.

Rechtsanwalt Dr. Kreuznacht teilt mit, dass der Insolvenzplan noch im August den Gläubigervertretern und dem Insolvenzgericht vorgelegt werden soll. Eine Abstimmung der Gläubigerversammlung über den Plan erwartet er im September, so dass das Eigenverwaltungsverfahren voraussichtlich im Oktober abgeschlossen werden kann. Christen & Laudon wird daher auch in Zukunft als leistungsstarker Partner für seine nationalen und internationalen Kunden qualitativ hochwertige und innovative Produkte wie Behälter, Großrohre und Apparate aus GFK und Verbundwerkstoffe am Standort in Staffelstein produzieren und liefern.

 

Link zum Bericht bei InsolvenzPortal