GAIA Akkumulatorenwerke saniert!

Pressemitteilung in dem Insolvenzverfahren über das Vermögen der GAIA Akkumulatorenwerke GmbH
Amtsgericht Mühlhausen: IN 185/16

 

Insolvenzverwalter genehmigt Unternehmenskaufverträge

Nordhausen: Die GAIA Akkumulatorenwerke GmbH, ein deutsches Pionierunternehmen in der Entwicklung von Lithium-Batterien für Hybrid- und Elektrofahrzeuge, ist saniert. Sieben Monate nach Stellung des Insolvenzantrages am 16. Dezember 2016 genehmigte der Insolvenzverwalter Rechtsanwalt und Betriebswirt Dr. Frank Kreuznacht den Unternehmenskaufvertrag mit der Monbat-Gruppe, wodurch auch die Übernahme des ebenfalls insolventen Nordhäuser Batterieherstellers EAS Germany GmbH durch Monbat wirksam wurde.

Seit 1996 entwickelt und produziert die GAIA-Akkumulatorenwerke GmbH am Standort der ehemaligen IFA Motorenwerke in Nordhausen Lithium-Batterien, die insbesondere im Automobilbereich für Elektro- und Hybridfahrzeuge aber auch für Sportboote und in der Luft- und Raumfahrttechnik eingesetzt werden.

Bereits Ende der 90er-Jahre übernahm die niederländische Beteiligungsgesellschaft Arch Hill die Anteilsmehrheit an dem Thüringer Unternehmen. 2002 wird GAIA dann Tochtergesellschaft der LTC Technology Corporation, Virgina (USA). Allein die Gesellschafter stellten für die Entwicklung der richtungsweisenden Antriebsbatterien und Batteriemanagementsysteme mehr als 65 Mio. EUR zur Verfügung. Zudem wurden öffentliche Fördermittel in Millionenhöhe investiert.

GAIA-Innovationen wurden bei der Entwicklung von E-Autos in Zusammenarbeit mit VW und Karmann eingesetzt. 2010 startete die Serienproduktion einer High-Power Leichtbau-Batterie für Porsche, nachdem bereits im Jahr 2008 - iniziert durch Formel 1-Pilot Heinz Harald Frentzen - ein Sportwagen für das 24 Stunden-Rennen auf dem Nürburgring umgerüstet wurde.

Im Jahre 2011 brachte GAIA dann wesentliche Produktionsanlagen und Mitarbeiter im Rahmen eines Joint-Venture mit der amerikanischen Enersys / Hawker Gruppe, einem der größten Batteriehersteller der Welt, in die EAS Germany GmbH ein, die ebenfalls vom Standort in Nordhausen aus agiert.

Die Insolvenz der ehemaligen Muttergesellschaft und die weiterhin geringen Marktanteile von E-Autos führten trotz des hohen Entwicklungsstandards dazu, dass GAIA und auch einer ihrer Hauptabnehmer, die ausgegliederte EAS Germany GmbH, in wirtschaftliche Turbolenzen gerieten und eine Insolvenz im Dezember 2016 eingeleitet wurde. Im Frühjahr 2017 musste dann auch die EAS Germany GmbH Insolvenzantrag stellen.

Während des Insolvenzverfahrens verhandelte der GAIA-Insolvenzverwalter Dr. Kreuznacht mit unterschiedlichen Interessenten. Aus Sicht des Rechtsanwaltes war es im Interesse des Unternehmens und der Weiterführung der erfolgreichen Entwicklungsarbeit wichtig, einen Übernehmer zu finden, der am Standort in Nordhausen sowohl GAIA als auch EAS wieder zusammenführt und über die notwendige Kompetenz und Erfahrung im Batteriegeschäft verfügt.

Mit der börsenorientierten bulgarischen Monbat-Gruppe wurde ein international agierender Batteriehersteller gefunden, der diese Anforderungen hervorragend erfüllt und das technische Potenzial von GAIA erkannt hat.

Insolvenzverwalter Dr. Kreuznacht freut sich über den Erfolg: Durch seine Genehmigung der Verträge und das rasche, abgestimmte gemeinsame Handeln mit dem Insolvenzverwalter der EAS Germany GmbH Rechtsanwalt Dr. Peter Staufenbiel und dem anwaltlichen Vertreter der Monbat Gruppe Guido Weiler, gelang es, ein HighTech-Entwicklungsunternehmen in Nordhausen unter Führung der internationalen Monbat-Gruppe zu erhalten.