Reichshof-Handwerker wollen noch Geld

AHGZ - Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung

Streit nach Hotelrenovierung

Schon vor rund zwei Jahren ist das Hotel Reichshof Hamburg unter der Curio-Marke wieder eröffnet worden. Einige Designer und Restauratoren machen nun noch Forderungen geltend.

Foto: Joi-Design/AHGZ-Archiv

 

Dienstag, 19. September 2017

HAMBURG. Hat der Eigentümer der Reichshof-Immobilie seine Handwerker nicht vollständig bezahlt? Das behauptet zumindest der Vertreter des beauftragten Generalunternehmers, die Vöcker + Co. Hotel- und Objektkonzepte GmbH. Demnach sind noch Zahlungen in in Höhe von mehr als 6 Mio. Euro offen. Insgesamt seien 131 Gläubiger betroffen, darunter Handwerker und Subunternehmer. Das teilt die Kanzlei BBORS Kreuznacht Rechtsanwälte mit, die die Insolvenzverwaltung des inzwischen insolventen Generalunternehmers übernommen hat.

Vöcker + Co. hatte die Federführung der 13-monatigen Reichshof-Renovierung in den Jahren 2014 und 2015 übernommen. Im Sommer 2015 war das Hotel dann feierlich unter dem neuen Namen Reichshof Hamburg Curio Collection by Hilton eröffnet worden. Im Herbst 2016 wurde das Haus als Hotelimmobilie des Jahres ausgezeichnet.

Generalunternehmer Vöcker + Co. hatte am 29. Dezember 2015 den Insolvenzantrag gestellt. Wegen der ausstehenden Zahlungen an die Handwerker seien mit dem Eigentümer der Reichshof-Immobilie, der NKS Hospitality II S.a.r.l., bereits im Herbst 2015 außergerichtliche Vergleichsgespräche geführt worden, die jedoch ohne Ergebnis beendet werden mussten. Das teilt der Insolvenzverwalter von Vöcker + Co. weiter mit. Man habe sich letztlich dazu entschlossen, im Sinne des Generalunternehmers und der Subunternehmer Klage beim  Landgericht Hamburg einzureichen. Die Klagesumme belaufe sich auf rund 6.368.000 Euro.

Folke Sievers, General Manager des Reichshof Hamburg, sagt zur AHGZ: "Die Auseinandersetzung hat mit  dem Hotel Reichshof Hamburg nicht zu tun. Bei der rechtlichen Angelegenheit handelt es sich um eine Streitigkeit zwischen dem Eigentümer der Immobilie und dem Insolvenzverwalter über das Vermögen der ehemaligen Fa. Vöcker."

Der beklagte Eigentümer der Immobilie, NKS Hospitality II S.a.r.l., lässt sich durch die Kanzlei Mc Dermott Will & Emery vertreten. Diese teilt auf Anfrage der AHGZ mit: "Im Zeitpunkt der Insolvenzeröffnung waren keinerlei Rechnungen dieses Unternehmens an unsere Mandantin offen. Soweit unsere Mandantin Handwerker beauftragt hatte, hat sie auch deren Rechnungen alle schon 2015 oder früher bezahlt."

Erst eineinhalb Jahre nach der Insolvenzeröffnung der Vöcker + Co. habe sich der Insolvenzverwalter mit neuen Rechnungen an NKS Hospitality gewandt. Diese Rechnungen seien aber aus formellen Gründen ungeeignet, Forderungen zu begründen. Ganz abgesehen davon gehe man nicht davon aus, dass dem Insolvenzverwalter noch Ansprüche zustünden. Eine Klage habe der Immobilien-Eigentümer bislang nicht erhalten. 

Betrieben wird das Hotel übrigens von der Eventgruppe mit Hauptsitz in Köln. Gegen den Betreiber hat der Insolvenzverwalter keine Klage eingereicht. rk/ko

 

Den Originalartikel finden Sie hier.